Rommerskirchen. Im Eckumer Tafel-Domizil hatten die Ehrenamtler bei der gestrigen Bescherung eine Menge zu tun. Die Spendenbereitschaft der Bürger war groß.
Zur weihnachtlichen Bescherung hatte die Rommerskirchener Tafel bereits gestern eingeladen. Die Übergabe der Geschenke an die Kinder von Tafelkunden war der krönende Abschluss der Weihnachtswunschbaum-Aktion. Auf Zetteln des im Rathausfoyer stehenden Weihnachtsbaums konnten die Kinder ihre Wünsche (bis zu einem Wert von 20 Euro) hinterlassen, während jeder Besucher, der wollte, diesen Wunsch erfüllen und das gekaufte Geschenk bei der Tafel abliefern konnte.
Ein Novum war die erstmalige Nutzung des Baums auch als „Seniorenwunschbaum“.
„Die Altersarmut macht auch vor den Toren Rommerskirchens nicht halt“, konstatiert die Tafel-Vorsitzende Heike Henrich eine steigende Zahl älterer Bürger in der Gemeinde, die Kunden der Tafel werden. Insgesamt gibt es deren „deutlich mehr als 300“, sagt sie. Wie hoch hier die Dunkelziffer ist, vermag sie nicht zu sagen: „Es gibt immer noch viele, die eigentlich ein Recht darauf hätten, sich aber nicht zur Tafel trauen.“
Insgesamt 25 ältere Menschen beteiligten sich an der erstmals angebotenen Aktion. Wenig verwunderlich: Während die Kinder sich nicht zuletzt Spielzeug wünschten, fiel der Wunschzettel der Senioren deutlich praktischer aus: Toaster, Wasserkocher und anderes elektrisches Gerät standen ganz obenan, in einem Fall wünschte sich eine Frau sogar Waschpulver.
Unabhängig von der Tafel-Initiative hatten die Seniorenheime von Caritas und „carpe diem“ die Aktion „Zeitwünsche“ auf die Tagesordnung gesetzt. Bei den Kindern lag nicht zuletzt Lego-Spielzeug weit vorn, aber auch Winterjacken spielten eine Rolle, wobei im einen oder anderen Fall sicher auch die Eltern der Kinder deren Wünsche beeinflusst haben mögen. Das Tafel-Team konnte zudem viele Weihnachtstüten packen und an den Mann oder die Frau bringen. Lebkuchen, Marzipan und Plätzchen befanden sich darin ebenso wie Kaffee. „Ein ganz großes Dankeschön gilt den Rommerskirchenern angesichts ihrer enormen Spendenbereitschaft“, zeigt sich Heike Hendrich angesichts der daraus resultierenden Geschenkmöglichkeiten begeistert.
Quelle:
NEUSS – GREVENBROICHER ZEITUNG
Von Sebastian Meurer
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