Müll und abgelaufene Lebensmittel – Tafel klagt über unwillkommene „Gaben“

13. Februar 2019

Ist es Gedankenlosigkeit, falsch verstandene Hilfsbereitschaft oder sogar Dreistigkeit? Fakt ist: Bei der Rommerskirchener Tafel, die ihren Sitz an der Bahnstraße in Eckum hat, häufen sich „unschöne Begebenheiten“, wie es Dezernent Elmar Gasten am Dienstag umschrieb.

Denn vermehrt werden bei der Tafel Sperrmüll und Elektroschrott abgestellt, ebenso abgelaufene Lebensmittel und angebrochene Alkoholflaschen. Dass die Tafelmitarbeiter diese Gegenstände, Speisen und Getränke nicht an ihre Kunden weitergeben können, sollte sich eigentlich von selbst verstehen. Tut es aber offenbar nicht. Die Vorfälle erschwerten die ohnehin schon umfangreiche Arbeit der vielen Ehrenamtler, die sich bei der Tafel engagieren, deutlich, stellt Gasten fest.

Rommerskirchens Bürgermeister Martin Mertens spart denn auch nicht mit Kritik. „Mir ist das Verhalten einiger Bürgerinnen und Bürger absolut unverständlich. Ich bin froh, dass es die Tafel in Rommerskirchen gibt. Hiervon profitieren zahlreiche Menschen, die aus den verschiedensten Gründen auf Hilfe angewiesen sind“, betont er.

Weiterhin willkommen sind bei der Tafel aber intakte Geräte und auch Möbel, ebenso Lebensmittel, bei denen das Haltbarkeitsdatum nicht abgelaufen ist. Diese Sachen könnten nach wie vor während der Öffnungszeiten bei der Tafel abgegeben werden, sagt Heike Hendrich, die Vorsitzende der Rommerskirchener Tafel. Sie kündigt aber auch an: „Widerrechtlich abgestellter Müll wird Konsequenzen nach sich ziehen.“

Wer Brauchbares bei der Tafel abgeben kann, kann dies während der Zeiten für Spendenannahmen erledigen: montags von 14 bis 16 Uhr und freitags von 9 bis 12 Uhr, jeweils an der Bahnstraße 38.

Die Kundschaft der Rommerskirchener Tafel liegt derzeit bei ungefähr 300 hilfsbedürftigen Menschen, darunter sind etwa 100 Kinder. Das Helferteam besteht aus mehr als 30 Männern und Frauen. Im Dezember hatten die Ehrenamtler zahlreiche Weihnachtspäckchen und 140 Weihnachtstüten an ihre Kunden ausgehändigt.


Quelle:

NEUSS-GREVENBROICHER ZEITUNG

Von Stefan Schneider